Die heutige Welt ist für Tiere sehr anspruchsvoll. Wir sind verantwortlich, dass sich unsere Hunde sicher fühlen und sich selbst und anderen nicht schaden. Doch nur wenn wir ihre Sprache sprechen und ihr Verhalten verstehen, können wir sie unterstützen. Der Lohn ist eine vertrauensvolle Beziehung und eine tiefe Bindung zwischen uns und unseren Hunden.

Mit meinem zweiten eigenen Hund, dem Irish Terrier František Puma, hatte ich den Drang, mein Wissen über das Verhalten von Hunden zu vertiefen, damit ich ihn besser verstehe. Ich begann Bücher über das soziale Verhalten von Hunden zu lesen, die mir Neues vermitteln und setzte mich mit Methoden wie zum Beispiel von Maren Grote und Daniel Joeres auseinander. Das Verstehen von Zusammenhängen gibt mir heute mehr Gelassenheit, wenn es mal nicht so klappt wie erwünscht.

Bewusst war auch die Entscheidung, bei Stefanie Ammann im Hundezentrum Ammann die Ausbildung zur Hundetrainerin zu machen, beruht ihr Training doch auf den Erkenntnissen von Dr. Robert Arvedson, welche voll und ganz meinem Sinn entsprechen. Ergänzend habe ich mein Verständnis durch Autorinnen und Autoren wie Dorit Urd Feddersen-Petersen, Ute Heberer, Udo Gansloßer, Charlotte Kolodzey und Sophie Strodtbeck um ein Vielfaches erweitert. Sie sind meines Erachtens alle goldrichtig und zeigen, wie wir unsere Sprache, unser Tun und unser Verhalten zu den Hunden verbessern können.

Ich bin mit mit Hunden, Katzen, Pferden, Eseln und vielen anderen Tierarten aufgewachsen. Ich ritt Pferderennen und arbeitete als Tierarztgehilfin in einer Gross- und Kleintierklinik. Später war ich als Redakteurin und Journalistin tätig und wechselte in die Erwachsenenbildung, wo ich unterrichtete und Unterrichtsinhalte erstellte. Hunde waren stets an meiner Seite. Ich lernte zwei sehr unterschiedliche Russische Schwarze Terrier und fünf Irish Terrier kennen, balgte mit einem Briard, ging mit einem Bergamasker Hirtenhund spazieren und spielte mit einer zartgliedrigen Dalmatiner Hündin. Bis dann mein erster eigener Hund in mein Leben trat. Uruk war ein mutiger, unerschrockener und äusserst humorvoller Irish-Terrier, er lebte über 12 Jahre an meiner Seite. Sein Nachfolger František Puma ist genauso lieb und voller Witz, sein Charakter jedoch unterschiedlich: Er beobachtet, ist vorsichtig und kann sehr misstrauisch sein.

Die Welt, in der wir uns befinden, ist jedoch auch eine andere, als Uruk noch lebte. In den letzten 20 Jahren haben sich das Umfeld der Stadt Zürich und der Agglomeration stark verändert. Es gibt wenige Momente, wo wir verträumt im Wald spazieren können, ohne dass wir von Joggern, Velos und sonstigen Fahrzeugen überholt werden. Wir müssen acht aufeinander geben und wir sind dafür verantwortlich, dass das Leben trotz dieser Dichte erholsam ist. Auch dazu möchte ich mit meinen Trainings beitragen.

Februar 2025 – Catherine Rebekka Dolezal